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Filip | Tyrmand, Leopold

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Beschreibung

Kurze Beschreibung
Mit Filip erzählt Leopold Tyrmand die abenteuerliche, autobiographische Geschichte eines jungen polnischen Juden, der 1943 im mondänen Frankfurter Parkhotel als Kellner anheuert - in der Hoffnung, den Krieg mit gefälschten Papieren im Auge des Orkans zu überleben. Ein rasanter Schelmenroman mit verblüffend historischer Perspektive.

Lange Beschreibung
Sommer 1943: Der dreiundzwanzigjährige Filip, knapp aus sowjetischer Gefangenschaft entkommen und mit falscher Identität nach Deutschland geflohen, taucht als französischer Fremdarbeiter in Frankfurt am Main unter. Frech und von sich eingenommen, verschafft er sich eine Anstellung als Kellner im renommierten Parkhotel, das als Luxusherberge für Nazi-Bonzen gilt - in der Absicht, den Krieg »im Auge des Orkans« zu überleben.
Filip ist ein temporeicher Schelmen- und Hotelroman über einen 'jüdischen Felix Krull', der leichthändig und aus einer wenig bekannten Perspektive ein lebendiges Stimmungsbild einer deutschen Großstadt während des Kriegs entwirft. Dieser fabelhafte wie wichtige autobiographische Roman des rebellischen polnischen Bestsellerautors, der nun erstmals auf Deutsch vorliegt, lädt dazu ein, einen weltoffenen europäischen Erzähler zu entdecken.

Rezensierung
»Schon sein Leben liest sich wie ein Roman. In Deutschland kennt Leopold Tyrmand kaum jemand. Doch seine Bücher verlangen nach Wiederentdeckung.« Gerhard Gnauck, FAZ 2020

»Er war polnischer Jude, und aus irgendeinem Grund hielt er es für eine gute Idee,
während des Holocausts in Deutschland unterzutauchen - getarnt als französischer Kellner.
Ein unglaubliches Buch!« Andrew Ranicki über Filip, JÜDISCHE ALLGEMEINE

Buchausschnitt
1

»Weißt du schon? Blanca ist gekommen«, sagte Piotr und knöpfte sein Hemd über der Brust auf.
Ich lag auf Piotrs Bett und beobachtete mit Interesse, wie er das Ablegen des Fracks nach der Arbeit zelebrierte. Ich mochte Piotrs Gesten: die Art, wie er das Gesicht mit der Zigarette über das in den Fingern gehaltene Streichholz beugte, die Neigung des Kopfes und die Bewegungen der Hände beim Aufknöpfen des weißen Pikeehemdes, wie er es über den Kleiderbügel zog und in den Schrank hängte - all das war mir irgendwie teuer. Diese Freundschaft war wie ein Lächeln des Schicksals auf uns gekommen, wie ein Lottogewinn oder etwas in der Art. Es war gut, jemanden zu haben, dem man vertrauen konnte und für den man noch etwas mehr empfand, und gut war es, wenn dieser Jemand gleichaltrig war, ein junger, aufgeweckter Bursche mit hellem, boshaftem Lachen und starken Schultern.
»Ich habe nicht einmal gewusst, dass sie fort war«, sagte ich faul. Wir hatten Sommer, das heiße Ende des Junis dreiundvierzig, hinter dem Fenster von Piotrs Zimmer lag, erstarrt in der Hitze, Frankfurt.
»Sie war fort«, sagte Piotr, zog Hose und Schuhe aus und schüttete Wasser in eine Schüssel. »Was für eine Knochenarbeit heute«, beklagte er sich und goss das Wasser über seinen schlanken, kräftigen Torso. »Warum hast du heute nicht beim Mittagessen gearbeitet?«, fragte er. »Du warst doch schon zum Frühstück nicht da?«
»Doch, ich bin da gewesen. Es gab wenig Arbeit, also bin ich gegangen, ehe du so gnädig warst und dich zum Säubern des plattierten Geschirrs eingefunden hast. Brütsch hatte mir freigegeben. Doch vorhin hat er dich gesucht und verwünscht.«
»Weil er sich vom Morgen an hat volllaufen lassen. Während des Frühstücks haben sie neue Kisten mit Cognac hereingeschleppt. Wenn Brütsch anfängt, für Ordnung zu sorgen, dann weißt du, was kommt. Aber was geht mich das alles eigentlich an ...«
Ich streckte mich zufrieden: In jedem Winkel meines Körpers spürte ich eine gesegnete, satte Müdigkeit, die meinen jugendlichen Kräften keinen Abbruch tat.
»Ich bin ja so müde.«
Piotr stand in einer Badehose in der Mitte des Zimmers und trocknete sich mit einem Handtuch die langen, schlanken Beine ab. Danach zog er ein sauberes Turntrikot und die Trainingshosen aus Baumwolle an und setzte sich auf die Bettkante.
»Wann hast du zum letzten Mal so richtig gebrettert?«, spöttelte er.
»Gestern«, sagte ich glückselig. »Die aus Mainz ist gekommen.«
»Ja und? Wo?«
»Stell dir vor, sie hat sich ein Hotelzimmer genommen, an der Ecke Karlstraße.«
»Im Imperial?«
»Genau. Sie hat angerufen, von der Rezeption, ich habe mich für den Nachmittag im Café Schumann mit ihr verabredet. Es war leer dort. Sie sah sogar ganz hübsch aus. Aber für nichts in der Welt wollte sie zu uns nach oben. Sie sagte, sie sei gekommen, um mit mir Spaß zu haben, und nicht, um vor Angst zu sterben.«
»Du Idiot«, sagte Piotr besorgt, »und, bist du zu ihr gegangen? Du Trottel. Warte nur, du treibst es zu weit.«
»Was sollte ich tun? Am Abend in ihr Zimmer zu gelangen, war kein Problem, aber als ich am Morgen runterging, sprach mich der Portier wegen des Schlüssels an. Ich rief ihm zu, dass meine Frau noch oben sei, und zog Leine. Wenn er nicht so phlegmatisch gewesen wäre ...«
»Du Trottel«, wiederholte Piotr und steckte sich mit einer bezaubernden, unvergleichlichen Bewegung eine Zigarette an. »Dir gefällt das, so ein Sprint, das Leineziehen, dass du ihn übers Ohr gehauen hast.«
»Mein lieber Piotr«, sagte ich, »sei nicht zornig. Ich bin so müde. Morgen ist Sonntag. Ich habe einen ganzen Tag lang frei.«
»Ich auch«, meinte Piotr.
»Wie?« Ich kam zur Besinnung.
»Was, wie?« Piotr lachte. »Ich habe einen Tag gut bei Vessely. Er will für mich den Sonntag übernehmen. Wir können aus der Stadt rausfahren. In den Taunus, ja? Lass uns Blanca mitnehmen.«
»Und Savino?«
»Mit Savino ist Schluss. Ich habe heute Morgen m

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Durch jedes Buch, ob ernst, ob heiter, wird man von Tag zu Tag gescheiter!
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