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Hans Winterberg, 1901 in Prag geboren, durchlebte fast die gesamte Zeitspanne des 20. Jahrhunderts und wurde als Komponist von ihren wichtigsten künstlerischen Erneuerungen geprägt. Als Jugendlicher bereits ein brillanter Pianist, studierte er in Prag bei Alois Hába und Alexander von Zemlinsky. Seine Biographie wie seine Musik sind Spiegel der österreichisch-tschechisch-jüdischen Kultursymbiose, er selbst sah sich als Brückenbauer zwischen westlicher und östlicher, d.h. slawischer Kultur. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde er nach der Annektierung der Tschechoslowakischen Republik durch Nazi-Deutschland ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Als einziger jüdischer Repräsentant der tschechischen musikalischen Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre überlebte er die Shoah und folgte 1947 seiner nicht-jüdischen Frau und der gemeinsamen Tochter im Zuge der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei in die BRD. Winterbergs faszinierendes Oeuvre, das nach seinem Tod jahrelang in einem deutschen Musikarchiv unter Verschluss gehalten wurde, wird nun in einer Kooperation zwischen dem Exilarte - Zentrum für verfolgte Musik der Musikuniversität Wien und Boosey & Hawkes in Erstausgaben erschlossen. Als erste Druckausgabe erscheint Winterbergs 1951 komponierte Cellosonate, in der alle Charakteristika seines unverwechselbaren Personalstils zum Tragen kommen: tänzerische Energie, Polyrhythmik, inniges, aber unsentimentales Melos, subtiler Umgang mit folkloristischem Material und ein untrüglicher Sinn für Form und Balance. Dieses Werk ist von mittlerem technischen und von höherem interpretatorischem Schwierigkeitsgrad. Schwierigkeitsgrad: 3
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