Stationäre Anbieter online
Schnelle Lieferung
Deutschlandweite Lieferung

Strahlungen. Tl.2 | Jünger, Ernst; Jünger, Ernst

inkl. MwSt., Versand GRATIS
Hast du eine Frage zum Produkt? Kontaktiere uns!
Deutschlandweite Lieferung

Kostenlose Lieferung 3-4 Werktage

Deutschlandweite Lieferung

Kostenlose Lieferung 3-4 Werktage

Selbstabholung beim Händler

Du holst das Produkt im Geschäft selbst ab, die Ware liegt für dich in einem Werktagen bereit.

Dieses Element enth├ñlt Daten von externen Anbietern. Sie können die Einbettung solcher Inhalte auf unserer Datenschutzseite blockieren.

Beschreibung

Kurze Beschreibung

Der dritte Band der Gesamtausgabe schließt unmittelbar an den vorhergehenden an, umfasst er doch den zweiten Teil des »Pariser Tagebuchs«, die »Kirchhorster Blätter« sowie »Die Hütte im Weinberg«. Damit liegen die Tagebücher Jüngers aus den Jahren 1943 bis 1948 vor.



Lange Beschreibung

Der dritte Band der Gesamtausgabe schließt unmittelbar an den vorhergehenden an, umfasst er doch den zweiten Teil des »Pariser Tagebuchs«, die »Kirchhorster Blätter« sowie »Die Hütte im Weinberg«. Damit liegen die Tagebücher Jüngers aus den Jahren 1943 bis 1948 vor.

Umfasst das »zweite Pariser Tagebuch« den Zeitraum vom Februar 1943 bis zum August 1944, so siedelt Jünger mit dem Vorrücken der alliierten Truppen von Paris wieder nach Kirchhorst bei Hannover über. Die dort verfassten »Blätter« enden mit dem Eintreffen der amerikanischer Soldaten. »Die Hütte im Weinberg« war zunächst 1958 unter dem Titel »Jahre der Okkupation« veröffentlicht worden und beschreiben Jüngers Erleben der Besatzungszeit.
Wie auch Jüngers Erstling »In Stahlgewittern« waren auch die »Strahlungen« gleichermaßen erfolgreich wie umstritten, wenn er etwa die Bombardierung von Paris als ästhetisches Schauspiel beschreibt.



Buchausschnitt

Pariser Tagebuch

Paris, 27. Mai 1944
Alarme, Überfliegungen. Vom Dache des »Raphael« sah ich zweimal in Richtung von Saint-Germain gewaltige Sprengwolken aufsteigen, während Geschwader in großer Höhe davonflogen. Ihr Angriffsziel waren die Flußbrücken. Art und Aufeinanderfolge der gegen den Nachschub gerichteten Maßnahmen deuten auf einen feinen Kopf. Beim zweiten Mal, bei Sonnenuntergang, hielt ich ein Glas Burgunder, in dem Erdbeeren schwammen, in der Hand. Die Stadt mit ihren roten Türmen und Kuppeln lag in gewaltiger Schönheit, gleich einem Kelche, der zu tödlicher Befruchtung überflogen wird. Alles war Schauspiel, war reine, von Schmerz bejahte und erhöhte Macht.


Paris, 21. Juli 1944
Gestern wurde der Anschlag bekannt. Ich erfuhr die Einzelheiten durch den Präsidenten, als ich gegen Abend aus Saint-Cloud zurückkehrte. Die höchst gefährliche Lage gewinnt damit noch eine besondere Zuspitzung. Der Attentäter soll ein Graf Stauffenberg sein. Ich hörte den Namen bereits von Hofacker. Das würde meine Meinung bestätigen, daß an solchen Wenden die älteste Aristokratie ins Treffen tritt. Aller Voraussicht nach wird diese Tat furchtbare Gemetzel einleiten. Auch wird es immer schwieriger, die Maske zu bewahren - so geriet ich heute vormittag in einen Wortwechsel mit einem Kameraden, der das Ereignis als »unerhörte Schweinerei« bezeichnete. Dabei bin ich seit langem der Überzeugung, daß durch Attentate wenig geändert und vor allem nichts gebessert wird. Ich deutete das schon in der Schilderung Sunmyras in den »Marmorklippen« an. [...]


Kirchhorst, 11. April 1945
Beim Morgengrauen werden wir durch das Rollen von Panzern geweckt. Die Steller Geschütze treten nicht ins Gefecht. Es heißt, daß ihre Besatzung sich in der letzten Nacht zerstreute, nachdem sie mit den letzten Schüssen ihre Kanonen gesprengt und ihren Feldmeister, der in Zivil entfliehen wollte, umgebracht hatte. Das war der Mannn, der über die Einebnung der Gefangenenlager sann. Nun liegt seine Leiche im Spritzenhaus.
Um neun Uhr kündet ein gewaltiges, sich immer mehr verstärkendes Mahlen die Ankunft der amerikanischen Panzer an. Die Straße ist menschenleer. Der übernächtige Blick sieht sie noch kahler, luftleer, im Morgenlicht. Ich bin in diesem Landstrich, wie schon so oft im Leben, der letzte, der Kommandogewalt besitzt. Gab gestern den einzigen Befehl in diesem Zusammenhange: die Panzersperre zu besetzen und dann zu öffnen, wenn die Spitze sichtbar wird. [...]
Ununterbrochen, langsam, doch unwiderstehlich wälzt sich der Strom vorbei, die Flut von Männern und Stahl. Die Mengen von Sprengstoff, die ein solcher Heereszug bewegt, umgeben ihn mit einer furchtbaren Ausstrahlung. Und wieder, wie schon 1940 auf den Vormarschstraßen um Soissons, empfinde ich den Einbruch gewaltiger Übermacht in eine völlig zerschmetterte Region. Und auch Trauer kehrt wieder, die mich damals schon ergriff. [...] Man kann das Notwendige sehen, begreifen, wollen und sogar lieben und doch zugleich von ungeheurem Schmerz durchdrungen sein. Das muß man wissen, wenn man unsere Zeit und ihre Menschen erfassen will.

Produktdaten

Produkt teilen

Bahnhofstraße 17, 74889 Sinsheim

Öffnungszeiten

Montag 09:00-18:30
Dienstag 09:00-18:30
Mittwoch 09:00-18:30
Donnerstag 09:00-18:30
Freitag 09:00-18:30
Samstag 09:00-16:00

Durch jedes Buch, ob ernst, ob heiter, wird man von Tag zu Tag gescheiter!
Dieses Element enthält Daten von Google Maps. Sie können die Einbettung solcher Inhalte auf unserer Datenschutzseite blockieren.
Google Maps öffnen

Benötigst du Hilfe von Buchhandlung J. Doll?

Deine Fragen & Notizen