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Was dich spaltet | Conrad, Bernadette

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Beschreibung

Kurze Beschreibung
Eine Frau, selbstständig, glücklich mit zwei Töchtern und ihrem Beruf, erlebt, wie eine unerwartete Krise mit ihrer Schwester sie tief hineinwirft in die Familienvergangenheit der letzten Generationen. Aber warum ist das so? Wie kann es Menschen, die in Kindertagen so eng zusammenlebten, später so weit auseinandertreiben?

Lange Beschreibung
Warum bilden ausgerechnet Geschwisterbeziehungen den Schauplatz für Dramen, die eher zu den Eltern gehören als zu ihnen? Das fragt sich Kati, als zwischen ihr und ihrer jüngeren Schwester Eva aus kleinstem Anlass der Graben alten Schweigens wieder aufreißt. Zwar ist Eva mit Kati eng verbunden, aber sie steht anders zu den gemeinsamen Eltern. Dass Kati seit längerem der traumatischen, mit Krieg und Flucht verbundenen Geschichte des verstorbenen Vaters nachforscht, scheint den Graben eher zu vertiefen: Wer ist woran schuld? Und - geht es überhaupt um »Schuld«? Kann es in Familien unbelastete Nähe geben? Gibt es einen Weg aus dieser Blockade? Der Roman erzählt in prägnanter, empathischer Sprache ein Jahr in einer Familie, in die Geschichten aus vier Generationen hineinwirken.

Buchausschnitt
Leben Eltern ewig? Es war nur ein Traum, Kati. Sie setzte sich im Bett auf. Ihr Vater hatte dagesessen wie im Leben, mit dem Rücken zu ihr. Sie selbst im altbekannten Alarmzustand, rätselnd, welche explosive Stimmung sich in seiner Abgewandtheit verbergen mochte. Aber wie konnte das sein? Er war seit fast fünfundzwanzig Jahren tot. Dann hatte er sich umgedreht, ihr knapp und distanziert zugenickt, die Augen kaum zu erkennen hinter den dicken getönten Brillengläsern -, und sie hatte es genauso gemacht: genickt, ein knapper, distanzierter Gruß. Etwas in ihr zittert, ein Nachbeben von weit her; eines, das nur noch im Traum bis zu ihr gelangen kann. Aber wieso überhaupt? Nach all der Zeit. Draußen schlägt Frühling ans Fenster. Nach den eisigen Tagen mit Schnee und Frost ist es plötzlich so warm geworden, dass sie gestern beim Heimkommen den Mantel aufgeknöpft hat. Kati atmet - ein, aus -, sie fühlt den Luftzug, sie hört den Vögeln zu und denkt: Verrückt, dass ihr nicht aufgebt. Ihr besingt den Frühling. Ihr singt die Autos nieder, die, jedes einzeln und laut übers Kopfsteinpflaster rattern. Singt über den Krach der Berliner Stadtreinigung hinweg, die da unten gerade unterwegs ist. Sie schloss die Augen noch einmal, nein, nicht zurück in den Traum. Aber die Kinder hatten Ferien, Ellie war schon aufgestanden, sie hatte sie rumoren hören, und Meerchen war bei Eva -, sie konnte noch liegenbleiben. Man konnte kurz alles vergessen, den Baulärm, die nahe Autobahn. Den Traum langsam von sich wegrücken. Man konnte die Augen geschlossen halten, die Beine unter der Decke strecken, den Wind fühlen und sich an die Vögel halten.Als sie in die Küche ging und Teewasser aufsetzte, wunderte sie sich. Wieso war es auch in Ellies Zimmer so still? Normalerweise drang Musik heraus, ein sicheres Zeichen ihrer Anwesenheit. So früh, und ohne Bescheid zu sagen? Andererseits musste eine Fünfzehnjährige nicht auf Schritt und Tritt kontrolliert werden. Kati wartete neben dem Wasserkocher und schaute aus dem Fenster. Dann eben nicht. Dann würde sie sich gleich mit dem Tee an den Computer setzen. Im Zimmer, am Schreibtisch, fiel es ihr ein. Ende April. Jahrestag. Ein kühler Apriltag vor heute genau 26 Jahren, und sie steht wieder dort. Die Hände fest um die heiße Tasse geschlossen, sieht sie sich stehen, im großen Flur des Elternhauses -, sich selbst, Vater, Mutter, und Diana, ihre beste Freundin, die mitgekommen war. Sie sieht an der Wand die zartbeige Textiltapete, die Bilder mit Landschaften und Blumenstilleben; sie sieht die dünnen Sichtschutzgardinen vor dem oberen Galeriefenster sich blähen im Luftzug der sich öffnenden und schließenden Tür. Auf. Zu. Auf. Keine fünf Minuten waren sie im Wohnzimmer sitzen geblieben, kaum dass Kati gesagt hatte, weshalb sie gekommen war.»Raus, raus, raus, du Kriegstreiberin«, hatte der Vater mehr gezischt als gebrüllt, und Diana und sie vor sich hergeschoben zur Tür. »Nein, nicht gehen!«, hatte die Mutter gerufen, weinend, und sich gegen die Tür gelehnt. »Du Wahrheitsfanatikerin, das ist alles erlogen, ausgedacht, was fällt dir ein...«, lauter die Stimme des Vaters.Damals hatte die Erde gezittert, sie hätte auch reißen können, dann wäre sie, Kati, in ein Bodenlos gefallen, das sie schon vorher, auf der Autofahrt hin zu den Eltern erwartet hatte, angstverkrümmt, zusammengefaltet auf Paketgröße, in den Fußraum des Beifahrersitzes gekauert, schlotternd - während Diana stoisch den Wagen steuerte, »... du schaffst das, Kati«.Im Fußraum des Beifahrersitzes? Sie war auch damals schon erwachsen gewesen, Mitte zwanzig, und hatte mit Sicherheit nicht in den Fußraum eines Autos gepasst.Aber so war Erinnerung, sie schuf ein Bild für die Angst, aus der sie in diesen Stunden bestanden hatte, ohne Rest. Danach, als es vorbei war, sie beide auf die Straße gewankt waren, sich in Dianas Auto gesetzt und Diana den Motor angelassen hatte, erst dann hatte sie wild zu schluchzen begonnen und die ganze Fahrt bis zu Diana nachh

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Durch jedes Buch, ob ernst, ob heiter, wird man von Tag zu Tag gescheiter!
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